Dass Äpfel nicht nur lecker schmecken, sondern auch sehr gesund sind, weiß jedes Kind. Leider entwickeln immer mehr Menschen eine Allergie gegen Äpfel, sodass in Bezug auf die Redewendung, dass ein Apfel am Tag den Gang zum Arzt erspart, für viele Allergiker genau das Gegenteil Realität ist.

Vor Kurzem machte meine Mutter mich auf einen Artikel im Eve- Magazin aufmerksam. Darin ging es um die Verträglichkeit von verschiedenen Apfelsorten.

Sehr interessant fand ich die Erkenntnis, dass die meisten Allergiker demnach am schlechtesten auf die neueren Apfelsorten reagieren.

Die meisten Apfelsorten, die wir heutzutage im Supermarkt kaufen können, sind nämlich „Neuzüchtungen“, die erst ab den 1920er Jahren ins Sortiment kamen. Das, was diese Sorten maßgeblich von den älteren unterscheidet ist, dass sie über einen deutlich geringeren Gehalt an Polyphenolen verfügen als ihre „Vorgängermodelle“.

Polyphenole sind aromatische Verbindungen und zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sekundäre Pflanzenstoffe werden von Pflanzen produziert und sind zum Beispiel für den Geschmack oder die Farbe einer Pflanze verantwortlich. Sie schützen die Pflanze zum Beispiel vor Schädlingen oder locken Nützlinge (bspw. zur Bestäubung) an. Wir Menschen profitieren beim Verzehr wiederum von Ihrer Wirkung als Antioxidans, welche unsere Zellen vor Schädigung durch freie Radikale schützen.

Die Forschung hat nun ergeben, dass Äpfel mit einem geringeren Polyphenolgehalt von vielen Menschen deutlich schlechter vertragen werden. Das soll der Grund dafür sein, dass immer mehr Menschen eine Allergie gegen Äpfel entwickeln. Grund für den geringeren Polyphenolgehalt ist die Züchtung. Besonderes Augenmerk wird hier nämlich auf Faktoren wie eine schöne, gleichmäßige Form, einen süßen Geschmack oder lange Haltbarkeit gelegt Unliebsame Merkmale werden  herausgezüchtet. Da diese Merkmale jedoch mit den Polyphenolen verbunden sind, züchtet man mit einem bestimmten Merkmal auch die entsprechenden Polyphenole heraus. Die Neuzüchtungen beruhen dann auch nur auf einer sehr geringe Auswahl an Ausgangssorten, welche die gewünschten Merkmale besitzen.

Allergikern wird deshalb geraten, sich an die alten Apfelsorten zu halten. Tatsächlich soll es sogar möglich sein sich durch den regelmäßigen Verzehr der alten Sorten zu „desensibilisieren“ und seine Allergie damit in den Griff zu bekommen.

Zu den alten Apfelsorten gehören beispielsweise: Der Winterglockenapfel, Eifeler Rambur, Renette und Alkmene.

Leider sind viele der älteren Sorten heutzutage kaum noch erhältlich, da sie für den Großanbau und Verkauf ungeeignet sind. Sie benötigen oft mehrere Jahre, bis sie überhaupt erste Früchte tragen. Die Ernteerfolge sind oft viel geringer und die Früchte nicht so lange haltbar. Auch optisch entsprechen sie oft nicht dem, was wir heutzutage gewohnt sind (was ich wirklich sehr traurig finde, denn ganz besonders, wenn es um Lebensmittel geht, zählen doch die inneren Werte…).

Einige wenige alte Sorten sind dennoch im Bioladen erhältlich. Auch die Sorte Santana, die zu den neueren gehört soll über einen vergleichsweise hohen Plyphenolgehalt verfügen.

Zur Zeit wird ganz besonders im Bioanbau an neuen Sorten getüftelt, die die gesundheitlichen Vorteile der alten Sorten aber auch den Ertragsreichtum und die Resistenz der neuen Sorten vereinen.

Bis dahin sollten Allergiker auf die oben genannten Sorten zurückgreifen, oder folgende Tipps beachten:

-> Erhitzte Äpfel, werden oft deutlich besser vertragen als rohe Äpfel. Bratäpfel, Apfelkuchen oder Apfelkompott sollten also kein Problem darstellen. Du kannst dir zum Beispiel auch Apfelstückchen in der Pfanne anbraten und dann in dein Müsli mischen oder sie als Topping für deinen Porridge verwenden.

-> Getrocknete Äpfel (Apfelringe) sind für Allergiker meist auch gut bekömmlich und sind ein toller und gesunder Snack für unterwegs.

Ich werde den Tipp mit den alten Apfelsorten auf jeden Fall ausprobieren :D.

Alles Liebe
Celina :-)