Der Säure- Basen- Haushalt des Körpers spielt eine wichtige Rolle für die allgemeine Gesundheit des Körpers. Jedes Organ benötigt ein bestimmtes Milieu, einen bestimmten Ph- Wert, um optimal arbeiten zu können.

Der Magen beispielsweise arbeitet in einem sehr sauren Milieu. Die Magensäure hat hier die wichtige Aufgabe Krankheitserreger und Keime, die eventuell mit der Nahrung aufgenommen wurden, abzutöten. Erst durch die Magensäure werden die wichtigen Verdauungsenzyme aktiviert, welche für die Nahrungszerkleinerung unabdingbar sind. Die Verdauungsenzyme im Dünndarm wiederum, sind auf ein basisches Milieu eingestellt und können nur hier ihren wichtigen Aufgaben nachgehen.

Ob eine Flüssigkeit als sauer oder basisch bewertet wird, ist von ihrem Ph- Wert abhängig. Der Ph- Wert wird auf einer Skala von 1 bis 14 abgebildet. Dabei stellt ein Ph- Wert von 7 die “goldene Mitte” dar. Hier sind Basen und Säuren im Gleichgewicht. Ein Ph- Wert unter 7 wird als sauer und ein Ph- Wert über 7 als basisch gewertet.

Wie gelangen Säuren und Basen in den Körper?

Die Entstehung von Säuren und Basen im Körper wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst.

Die Ernährung ist einer der bedeutendsten und gleichzeitig durch den Menschen selbst beeinflussbarsten Faktoren.

Hier wird zwischen „säurebildenden“ und „basenbildenden“ Lebensmitteln unterschieden. Beim Verzehr von basenbildende Lebensmittel fallen im Körper Basen an . Basenbildend sind die meisten Gemüsesorten und Früchte.

Säurebildende Lebensmittel wiederum, werden im Körper sauer verstoffwechselt und es fallen Säuren an. Säurebildende Lebensmittel sind ganz besonders:

„Schlechte/ unnatürliche“ Säurebildner


- Backwahren und Weißmehlprodukte
- Gezuckerte Speisen und Getränke
- Fertiggerichte (Konservierungs-, Farb-, Aromastoffe und - Geschmacksverstärker)
- Kohlensäurehaltiges Mineralwasser
- Kaffee
- Medikamente - auch wenn es sich hier nicht unbedingt um ein Lebensmittel handelt ;)

Aber auch:

„gute/ natürliche“ Säurebildner


- Eiweißhaltige Lebensmittel (ganz besonders tierisches Eiweiß)
- Haselnüsse
- Linsen
- Erbsen
- Leinsamen
- Haferflocken u.e.m

Die Entstehung von Säuren im Körper wird jedoch auch durch einige andere Faktoren beeinflusst.

Bei den natürlichen Stoffwechselprozessen unserer Zellen, fallen jeden  Tag Säuren im Körper an. Stress, Angstzustände und negative Gedanken zum Beispiel führen auf Dauer zur Entstehung von Salzsäure. Übermäßiger Sport führt durch die ständige Überlastung der Muskeln zur Produktion von Essigsäure und Crashdiäten erzeugen in einem Kurzen Zeitraum eine regelrechte Säurenflut, wenn der Körper beginnt seine Fettreserven zur Energiegewinnung anzuzapfen.

Auch im Alltag kommen wir mit vielen Stoffen in Kontakt, die im Körper zur Entstehung von Säuren führen. Körperpflegeprodukte, Textilfarben oder Waschmittel können solche Faktoren darstellen aber auch die Einnahme von Medikamenten kann zur Säurebildung beitragen.

Säureausleitung

Bis zu einem gewissen Grad ist der Körper in der Lage die anfallenden Säuren zu neutralisieren und auszuleiten. Das passiert hauptsächlich über die Lunge, die Niere, die Haut und den Darm.

Voraussetzung ist jedoch, dass genügend Sauerstoff und Wasser bereitstehen, die Haut nicht mit chemischen Pflegemitteln belastet wird und genügend Basen zum Neutralisieren vorhanden sind.

Weiter unten findest du eine Übersicht mit Tipps, wie du die natürliche Säureausleitung deines Körpers unterstützen kannst.

Wie schon erläutert, arbeiten die verschiedenen Organe in verschieden sauren oder basischen Milieus. Allgemein betrachtet benötigt der Körper ein Säure- Basen- Verhältnis von 20:80. Das heißt, ein Basenüberschuss ist unbedingt notwendig, um gesund, fit und leistungsfähig zu bleiben. Treffen täglich mehr Säuren als Basen im Körper ein, kommt es mit der Zeit zur Übersäuerung.

Folgen einer Übersäuerung

Werden mit der Nahrung nicht genügend Basen zugeführt, ist der Körper irgendwann gezwungen auf seine „Basenspeicher“ zurückzugreifen. Hier werden basische Mineralstoffe entnommen, um anfallende Säuren zu neutralisieren. Kurzfristig gesehen stellt das für den Körper kein Problem dar. Denn bis zu einem gewissen Punkt ist er in der Lage basische Mineralstoffe selbst zu erzeugen. Die Mineralstoffspeicher können ja zu einem späteren Zeitpunkt - wenn wieder genug Basen vorhanden sind – auch wieder aufgefüllt werden. Bei einer überwiegend säurebildenden Ernährung ist das leider selten der Fall.

Wenn immer mehr Mineralstoffe entnommen und nicht „zurückgegeben“ werden, kann es zu verschiedensten Erkrankungen kommen. Ein gern verwendetes Beispiel hierfür ist Osteoporose. Da unsere Knochen einen der größten Mineralstoffspeicher im menschlichen Körper darstellen, werden hier auch mit Vorliebe basische Mineralstoffe entnommen. Mit der Zeit werden die Knochen dadurch immer schwächer und poröser und es kommt zu Osteoporose.

Wenn Säuren nicht ausreichend ausgeleitet werden können, weil beispielsweise die entsprechenden Ausleitungsorgane überlastet sind, müssen diese vorerst unschädlich gemacht und zwischengelagert werden bis sich eine Möglichkeit zur Ausleitung ergibt.

Damit die Säuren das Gewebe und die Organe nicht schädigen, werden sie in umgewandelter Form (als sog. Neutralsalze) im Gewebe eingelagert. Auf Dauer blockieren sie dort jedoch u.a. die Nährstoffversorgung. Je nach dem, wo sich die Einlagerungen befinden, kann es zum Beispiel zu Haarausfall (wenn die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend genährt werden), zu Arthrose, Gicht, grauem Star und vielen weiteren Erkrankungen kommen.

Nicht selten werden überschüssige Säuren auch - wenn nicht umgewandelt – mit viel Wasser verdünnt im Gewebe zwischengelagert und es kommt zu unschönen Wassereinlagerungen.

Erste Zeichen, die eventuell auf eine Übersäuerung hindeuten können sind zum Beispiel Cellulite, Haarausfall, brüchiges, glanzloses Haar, Hautunreinheiten, Schlafstörungen, ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit, verminderte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit.

Tipps zur Vorbeugung und Unterstützung der Säureausleitung:

1) Stell deine Ernährung auf eine basenüberschüssige und naturbelassene Ernährungsweise um.

2) Viel frisches Obst und Gemüse liefern jede Menge basische Mineralstoffe, da sie größtenteils basisch verstoffwechselt werden. Wer sich hier ein wenig schwer tut, kann es mit grünen Smoothies oder selbst gepressten Gemüsesäften probieren. Versuche den Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln, Fertigprodukten und tierischen Produkten zu verringern und stattdessen eher die natürlichen Säurebildner zu dir zunehmen. Wie gesagt ist ein gewisses Maß an Säuren auch wichtig für den Körper. Nur eben in Maßen und aus den richtigen Quellen

3) Sorge für ausreichend Bewegung. Es muss nicht unbedingt das Fitnesscenter sein. Lange Spaziergänge an der frischen Luft, Fahrradfahren oder Yoga, Pilates und co. auf der heimischen Yogamatte sorgen genauso für das richtige Maß an Bewegung, bringen den Lymphfluss in Gang und unterstützen so die Säureausleitung. Achte aber darauf es nicht zu übertreiben, da übermäßige Dauerbelastung der Muskeln zur Säurebildung beiträgt.

4) Versuche Stress und negative Gedanken zu vermeiden. Hier muss jeder für sich herausfinden, was ihn runterbringt. Spaziergänge, Yoga, Meditation, Atemübungen, Malen, Zeichen, kreativ sein, Musik hören oder selbst musizieren, mit Freunden Zeit verbringen, eine gute Massage, ein Saunabesuch oder ein wohltuendes Spawochenedne sind nur ein paar Beispiele, die helfen können sich zu entspannen.

5) Verzichte auf chemische Zusatzstoffe in Kosmetik, Körperfegprodukten und Kleidung und unterstütze die Säureausleitung über die Haut stattdessen, in dem du basische Pflegeprodukte (Cremes, Shampoos, Badezusätze) verwendest. Mittlerweile gibt es eigene Marken, die solche Produkte anbieten. Du kannst natürlich auch versuchen deine eigenen Pflegeprodukte herzustellen, das spart oft Geld und du weißt ganz genau, was drin ist.

6) Second- Hand- shoppen erspart dir außerdem die giftigen Textilfarben und die Chemie, die oft noch in neu produzierter Kleidung enthalten sind und wirkt außerdem dem Konsum- und Wegwerfwahn entgegen :D

7) Trinke viel stilles, gefiltertes Wasser. Kohlensäurehaltiges Wasser bringt leider nur noch mehr Säuren in den Körper. Stilles Wasser hingegen ist  ganz besonders für die Säureausscheidung über die Niere wichtig.

Alles Liebe
Celina :-)